Auftakt zu den schriftlichen Abschlussprüfungen an der Weidener Wirtschaftsschule

Nachdem in den letzten Wochen die mündlichen Prüfungen im Fach Englisch und im Fach Übungsunternehmen die praktischen Prüfungen stattfanden, starteten am Freitag, den 14.06.2024 die schriftlichen Abschlussprüfungen mit dem Fach Deutsch. Die 44 Schülerinnen und Schüler unserer Schule hatten die Auswahl sich entweder mit einen Kommentar zum Thema Verarbeitung von Insekten in Lebensmitteln und den Vor- und Nachteilen des globalen Lebensmittelmarktes zu befassen oder sie verfassten eine Erörterung zur aktuellen Forderung ein sozialen Pflichtjahres für junge Menschen einzuführen. War bei diesen Themenbereichen noch nichts Passendes dabei, so hatten die Prüflinge noch die Möglichkeit sich mit dem Thema Älterwerden und den damit verbundenen Schwierigkeiten auseinanderzusetzen. Anschließend findet am Dienstag die Abschlussprüfung in Fach Englisch und am Mittwoch im Fach Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle statt. Mit der Prüfung im Fach Mathematik enden dann am Donnerstag die schriftlichen Abschlussprüfungen an der Wirtschaftsschule.

Sonja Messer

Eine Geschichtsstunde der besonderen Art – Zeitzeuge Josef Salomonovic an der Wirtschaftsschule Weiden

Seit Jahren besucht Josef Salomonovic zusammen mit seiner Ehefrau die Wirtschaftsschule in Weiden, um den Schülerinnen und Schülern von seinem bewegtem Leben zu erzählen und sich den Fragen der Jugendlichen zu stellen. Stellvertretender Schulleiter Dominik Schmidt begrüßt alle Anwesenden und betont die Wichtigkeit dieser Veranstaltung gerade im Hinblick auf aktuelle politische Strömungen in Deutschland und Europa. 

Gemeinsam mit dem Zeitzeugen sehen sich die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen vorab den bei ARD alpha erschienen Interviewfilm „Zeuge der Zeit: Josef Salomonovic – meine gestohlene Kindheit“ an.  In diesem Film berichtet Herr Salomonovic, der von seiner Familie „Pepek“ genannt wird, von schier Unbegreiflichen; davon, was Menschen anderen Menschen antun können. Der damals dreijährige Josef wurde im November1941 zusammen mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Michael von den Nationalsozialisten von Ostrava (ehem. Tschechoslowakei) ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Von den 1000 Menschen des 5. Transports haben nur 46 die Befreiung 1945 erlebt. Während die anderen Familienmitglieder in Fabriken arbeiten mussten, war Josef tagsüber sich selbst überlassen. Bei einer Razzia im Ghetto wurde der kleine Pepek auf dem Dachboden versteckt. Er durfte keinen Laut von sich geben, damit er nicht entdeckt wurde. Josef hörte in seinem Versteck die Schreie von Müttern und Kindern. Am nächsten Tag stellte er fest, dass von den 12 Spielkameraden nur noch drei da waren. Die anderen waren entdeckt und abtransportiert worden. Kinder, Alte und Kranke waren, weil nicht zur Zwangsarbeit einsetzbar, in den Augen der Nationalsozialisten „Parasiten“ und hatten keine Daseinsberechtigung.

Im Juni 1944 wurde die Familie Salomonovic über das KZ Auschwitz ins KZ Stutthof deportiert. Bei der Selektion an der Rampe wird die Familie getrennt. Josef und seine Mutter kommen in den Frauenblock und sein Vater und sein Bruder in den Männerblock. „Er hat mich geküsst und umarmt und ich habe seine Hand gehalten“, erinnert sich der Zeitzeuge. Das war das letzte Mal, dass Josef seinen Vater sieht. Drei Monate später wird sein Vater im KZ Stutthof durch eine Spritze ins Herz ermordet. Man merkt dem Zeitzeugen an, dass die Erinnerung an seinen Vater immer noch schmerzen. Der kleine Josef kommt in Auschwitz mit den Frauen in die sogenannte Sauna. Hier werden den Frauen die Haare abrasiert und alle müssen sich nackt ausziehen. Josef hat Schwierigkeiten „unter all den hässlichen Frauen“ seine Mutter wieder zu erkennen. Eine Wärterin namens Katja erlaubt es dem Kind seine Kleidung wieder anzuziehen. Aufgrund der Mangelernährung wächst Josef nicht und ihm passen bei der Befreiung 1945 immer noch die Schuhe, die er bei der ersten Deportation 1941 trug.

Im November 1944 wird die Mutter mit den beiden Söhnen nach Dresden in ein Außenlager des KZ Flossenbürg überstellt. Die Mutter und der ältere Bruder müssen in einer Munitionsfabrik arbeiten. Ein SS-Mann entdeckte im Februar 1945 den sechsjährigen Josef, versteckt in einem Wäschekübel. „Dieser Dreck muss weg“, war sein Befehl. Der Junge sollte am nächsten Tag, dem 13. Februar 1945, erschossen werden. In der Nacht wurde jedoch Dresden bombardiert und der Erschießungsbefehl wurde nicht mehr ausgeführt. Mitte April muss sich die Mutter mit ihren beiden Söhnen einem Todesmarsch nach Böhmen anschließen. Der Familie gelang es während des Marsches zu flüchten und sie versteckten sich bis zur Befreiung in einer Scheune. Auf der Flucht sieht Josef zum ersten Mal in seinem Leben Ziegen, Hühner und eine Kuh. Wegen der jahrelangen Mangelernährung wachsen ihm erst nach der Befreiung im Alter von sieben Jahren Zähne. Herr Salomonovic zeigt den Anwesenden nach dem Film seine Kindheitsschätze: einen Löffel und ein kleines Flugzeug. Der Löffel sicherte dem zahnlosen Josef das Leben, denn damit konnte ihm seine Mutter z. B. Karotten schaben. Und den Löffel hatte er bei der Befreiung von einem Amerikaner geschenkt bekommen.

Die Schülerinnen und Schüler fragen den Zeitzeugen, ob es einen Tag im Konzentrationslager gab, an dem er glücklich war. Herr Salomonovic erinnert sich, dass er 1944/45 in Dresden einmal ein Brot dick bestrichen mit Margarine und bestreut mit Kristallzucker von seiner Mutter bekommen hat und dass dieser Zucker im Glühbirnenlicht so schön glitzerte. Die Margarine und den Zucker hatte seine Mutter von einem holländischen Zwangsarbeiter geschenkt bekommen. Auf die Frage der Jugendlichen, was das Schwerste war, dass er als Kind im KZ aushalten musste, entgegnete der Zeitzeuge: „Das Schlimmste war die Kälte.“ Bei Minusgraden in unbeheizten Räumen leben zu müssen. Keine wärmende Kleidung zu haben, wenn man raus musste, um von der Pumpe Wasser zu holen. „Warum sprechen sie in den Schulen über diese Zeit, obwohl es ihnen danach schlecht geht?“, wurde der Zeitzeuge gefragt. Herr Salomonovic antwortet, dass es ihn Kraft kostet, über seine Erlebnisse zu sprechen, aber es ist heutzutage notwendig, über unpopuläre Sachen zu sprechen. Besonders jetzt. Die Schülerinnen und Schüler sind sichtlich berührt von der Lebensgeschichte des Zeitzeugens und welche Folgen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit haben können. Eine Geschichtsstunde, die verdeutlicht, wie wichtig Demokratie und Menschenwürde sind.

Sonja Messer

Kreativprojekt im Schulhof: Mosaikbank und Schlüsselloch-Haus

Das Kreativprojekt wurde von der Klasse 9aG in zwei Phasen umgesetzt. Bereits im Sommer letzten Schuljahres bauten sie unter Anleitung der Bildhauerin Annette Hähnlein eine Betonbank, die sie mit Mosaik zum Thema: „Meine Zukunft – mein Leben“ gestalteten. Sie wählten als Schwerpunkt die Natur und Nachhaltigkeit und setzten diese Themen mit floralen Formen um. Schulsozialpädagogin Katharina Eck und die Lehrkräfte Merve Ugurlouglu und Andrea Ruhland-Birner übernahmen die pädagogische Vorarbeit.

Anfang des Schuljahres erstellten die Schülerinnen und Schüler der 9aG im Projektunterricht Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in Gruppenarbeit verschiedene Entwürfe für die Gestaltung des „Schlüssellochhauses“, das zukünftig Schülerausstellungen zeigen soll. Bei der Abstimmung setzte sich ein Entwurf durch, der von der Kindheit in die Zukunft weist. Wieder spielen Elemente in der Natur eine wichtige Rolle. Der Künstler und ehemalige Kunstlehrer Arlan Birner setzte den Entwurf um und gestaltete zusammen mit den Schülerinnen Selina Clark, Jessica Sturm und Sophia Schmid das farbenfrohe Häuschen. Titel des Kunstwerkes ist Haus der Kindheit – Haus der Zukunft. Emily Ravn (7a) und Niklas Schwab (7a) leisteten zusammen mit Herrn Birner die Vorarbeit und grundierten vorab das Häuschen.

Initiiert wurde das Projekt von Julia Zimmermann vom Stadtjugendring, finanziell gefördert wurde das Projekt von Förderprogramm „Demokratie leben“.   

Vielen Dank an alle, die an dem Projekt beteiligt waren.

Heike Krafczyk und Ursula Soderer (Projektlehrkräfte SOR-SMC)

Generationengespräch an der Gustl-Lang-Wirtschaftsschule Weiden

Ingrid Portenschlager, die Tochter des ehemaligen KZ-Häftlings Ernst Reiter, sprach mit Schülerinnen und Schüler über das Leben ihres Vaters, der im KZ Flossenbürg inhaftiert war.

Als Ernst Reiter 1938 zur Wehrmacht eingezogen werden sollte, weigerte er sich das Soldbuch zu unterschreiben. Als Zeuge Jehova lehnte er aus Glaubensgründen ab, als Soldat im Krieg zu kämpfen. Er wurde zuerst in Graz, dann in Grafenwöhr und ab 1940 im Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert.

Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Schulleiters Herr Schmidt, erklärte Frau Esther Dürnberger, die die Zeitzeugengespräche des Vereins „Lila Winkel“ seit über 20 Jahren organisiert, die historischen Eckdaten der NS-Diktatur. Die Zeugen Jehovas, auch damals Bibelforscher genannt, mussten im KZ einen lila Winkel (Dreieck) an der Häftlingskleidung tragen.

Frau Portenschlager berichtet den Jugendlichen, unter welchen schwierigen Bedingungen Ernst Reiter es schaffte, nicht aufzugeben. Immer wieder erzählte er seiner Familie, wie die Zeugen Jehovas sich gegenseitig im Lager Flossenbürg unterstützen und halfen und wie wichtig dieser Zusammenhalt für sein Überleben war.

Nach über vier Jahren wird Ernst Reiter durch die amerikanischen Soldaten befreit. Die lange Leidenszeit im Lager, die Demütigungen, der Hunger, die Bestrafungen und die harte Arbeit prägten Ernst Reiter. Ingrid Portenschlager erzählte, welche Auswirkungen die Traumatisierung ihres Vaters auf die Familie hatte. Sie wurden sehr streng erzogen, mussten gehorchen und durften keinen Krümel Essen verschwenden. Ingrid Portenschlager ist sehr stolz auf ihren Vater und seine Werte, die er ihnen für ihr Leben mitgab.

Frau Portenschlager und Frau Dürnberger ist es sehr wichtig, die Jugendlichen zu sensibilisieren und darüber zu berichten, welche Folgen Diktaturen, gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten haben können. Große Sorge macht Ihnen die aktuelle politische Strömung. Sie möchten mit den Generationengesprächen ihren Beitrag dazu leisten, dass sich diese Verbrechen nicht wiederholen.

Die Jugendlichen stellten den beiden Frauen viele Fragen und waren von der bewegenden und sehr wertvollen „Geschichtsstunde“ sichtlich beeindruckt.

Ursula Soderer

Was bedeutet Glück für mich?

Mit dieser Frage haben sich die Schülerinnen und Schüler des Projektes Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage kürzlich auseinandergesetzt. Im Zentrum standen dabei die Fragen:

  • Was ist mir wichtig?
  • Was macht mich glücklich?
  • Was wünsche ich mir für meine Zukunft?

Im Rahmen eines Kreativprojektes durften wir unsere Ideen im Rahmen eines Fotoprojektes umsetzen. Für unsere Fotokulisse haben wir Naturmaterialien gesammelt, gebastelt und Miniaturfiguren in Szene gesetzt. Die Fotos haben wir mit unseren iPads gemacht und digital nachbearbeitet. Anschließend nahmen wir unsere Gedanken zum Thema Glück als Audiodatei auf und erstellten mithilfe der App Sway ein E-Book.

Bitte auf das Bild klicken!!!

Anhand des Beispiels von Mira Egner möchten wir euch unser Ergebnis zeigen. Alle Bilder sind auch in unserem Schulhaus im Rahmen einer kleinen Ausstellung zu sehen.

Unsere Abschlussfahrt nach Wien

Direkt nach den Faschingsferien fuhren alle Abschlussklassen gemeinsam mit dem Bus nach Wien. Bereits am frühen Morgen machten wir uns auf den Weg in die Landeshauptstadt Österreichs, um uns noch am selben Tag einen Überblick über die Altstadt von Wien zu verschaffen. Untergebracht waren wir in einem Hotel, nicht weit entfernt vom Hauptbahnhof.

Untergebracht sind wir im Hotel Allegro im Herzen von Wien und nicht weit entferntIn

Am nächsten Tag fuhr uns der Bus im Rahmen einer dreistündigen Stadtrundfahrt durch die unterschiedlichen Bezirke mit Zwischenstopps am Schloss Belvedere und am Hundertwasserhaus. Interessantes erfuhren wir außerdem über das Rathaus, das Wiener Parlament, das Museumsquartier, den Stephansdom, die Wiener Staatsoper und die Kaffeehauskultur in Wien. Natürlich fuhren wir auch durch das neuere Wien mit dem imposanten Gebäude der „UNO City“ oder dem höchsten Wahrzeichen Österreichs, dem Donauturm. Zurück ging es über den Pater, an dem leider noch viele Attraktionen aufgrund der kalten Jahreszeit geschlossen hatten. Nachmittags hatten wir Zeit zur freien Verfügung, die wir für uns in der Wiener Fußgängerzone genutzt haben.

Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei und ungefähr 80 Kilometer von Wien entfernt, war das Ziel unseres Tagesausfluges am nächsten Morgen. Wir hatten die Wahl zwischen einem ActionBound, eine virtuelle Schnitzeljagt mithilfe einer App, oder einem vorher ausgearbeiteten Spaziergang vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Einige von uns gingen sogar hoch bis zur Burg, von der aus man einen hervorragenden Blick auf die Altstadt und die Donau hat. Am späten Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Wien.

Bevor es Freitag früh wieder nach Hause ging, besichtigten wir am Donnerstag mithilfe eines Audio-Guides die imposanten Räume von Schloss Schönbrunn. Anschließend hatten wir noch ausreichend Zeit, um durch den Schlossgarten mit seiner beeindruckenden Gloriette, das Palmenhaus, den botanischen Garten oder die Wagenburg zu spazieren.

5. Klasse kommt zum neuen Schuljahr 2024/25 – Antrag wurde genehmigt

Mit Beginn des neuen Schuljahres 2024/25 nimmt die Staatliche Wirtschaftsschule Weiden am Schulversuch „5. Klasse Wirtschaftsschule“ teil.

Voraussetzung für den Übertritt ist die Gesamtdurchschnittsnote von mindestens 2,66 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht im Übertritts- oder Jahreszeugnis der Jahrgangsstufe 4.

In der 5. Klasse liegt der Schwerpunkt der Stundentafel vor allem auf der Förderung in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik.

Unser Profil
Digitale BildungIndividualisierung
PraxisorientierungBerufliche Orientierung

Die Wirtschaftsschule führt zum mittleren Schulabschluss. Nach dem Besuch der Wirtschaftsschule stehen alle Berufszweige zur Auswahl: egal ob Wirtschaft, Verwaltung, Industrie, Handwerk, Gesundheit oder Pflege. Natürlich ist auch der Besuch der Fachoberschule möglich.

Bitte beachten Sie, dass zum Schuljahr 2024/25 nur eine Klasse gebildet werden darf und die Aufnahmekapazität deshalb begrenzt ist.

Eine Anmeldung ist ab sofort bis spätestens 02.08.24 möglich. Hier geht’s zur Online-Anmeldung.


Wirtschaftsschule Weiden verabschiedet langjährige Verwaltungskraft

Kurz vor den Osterferien wurde die langjährige Verwaltungskraft, Frau Iris Grüssner, in den wohl verdienten Ruhestand verabschiedet. Frau Grüssner war seit Oktober 1979 und damit rund 45 Jahre an der Wirtschaftsschule Weiden tätig. Über viele Jahre war sie für die gesamte Schulfamilie mit ihrer Erfahrung eine zentrale Anlaufstelle. Frau Grüssner brachte die für den Schulalltag erforderliche Gelassenheit und den notwendigen Humor mit. Bei einer kleinen Feierstunde überreichte die Schulleitung einen Blumenstrauß und wünschte Frau Grüssner im Namen der gesamten Schulfamilie für die bevorstehende Zeit alles erdenklich Gute und vor allem Gesundheit (auf dem Bild von links nach rechts: Herr Schmidt, Frau Grüssner, Frau Lauterbach).

Staatliche Wirtschaftsschule Weiden i.d.Opf.